Drogen- und Suchtkrankenhilfe
Während das ganze Land über die bevorstehende Cannabis-Legalisierung spricht, wird ein Bereich aus dem Blick gelassen: die Drogen- und Suchtkrankenhilfe.
Aus diesem Anlass habe ich mich beim Paritätischen Braunschweig über die drängenden Probleme der Drogen- und Suchtkrankenhilfe in unserer Region ausgetauscht. Ein wichtiges Thema ist hierbei die Unterstützung von Kindern mit suchtkranken Eltern. Die Drogenberatung Goslar bietet mit dem Projekt „Sei kein Frosch" eine wichtige Anlaufstelle an. Das mit viel Engagement geführte Projekt ist für die betroffenen Kinder eine wichtige Stütze und ermöglicht einen Austausch in regelmäßigen Gruppentreffen.
Auch in Braunschweig arbeiten Fachkräfte daran, verlässliche Anlaufstellen für diese Kinder zu schaffen – ein Vorhaben, das unbedingt unterstützt werden muss. Im Gespräch wurde deutlich, dass eine nachhaltige Umsetzung dieser wichtigen Arbeit durch die aktuellen Finanzierungsmodelle erschwert wird. Die ambulante Suchthilfe basiert im Moment hauptsächlich auf freiwilligen Zuwendungen, denn es fehlt eine solide gesetzliche Grundlage für eine verlässliche Finanzierung. Diese Unsicherheit stellt eine erhebliche Belastung für die Einrichtungen und letztlich auch für die betroffenen Familien dar - definitiv ein Thema, welches auch politisch angegangen werden muss.
Mit der anstehenden Legalisierung von Cannabis müssen die Sucht- und Drogenberatungsstellen mehr Präventionen und Aufklärungen leisten. Obwohl die Legalisierung bereits im Raum stand, hat die Landesregierung die gestiegenen Kosten im letzten Haushalt nicht ausgeglichen. Wer wie die Grünen die Legalisierung einer weiteren Droge befürwortet, muss sich auch um die Prävention und den Jugendschutz kümmern und diesen entsprechend finanziell ausgestalten. Es ist unerlässlich, dass wir als Gesellschaft diesen wichtigen Themen mehr Aufmerksamkeit schenken und die notwendigen Ressourcen bereitstellen, um mehr Unterstützung bieten zu können. Wie ernst es der Regierung mit der Prävention und dem Jugendschutz ist, werden wir bei den nächsten Haushaltsberatungen im Herbst sehen.